Kunst am und im Bauwerk — dauerhaft versus temporär
Kunst am Bau — das ist die Erweiterung von Bau- um Kunstwerk, das ist eine dauerhafte Symbiose zwischen Skulptur, Relief oder beispielsweise Wandmalerei mit Fassaden, Mauern oder Säulen. Und das können auch „kinetische“ Kunstwerke sein wie beispielsweise im ehemaligen Abgeordnetenhochhaus „Langer Eugen“ in Bonn aus den 1960er-Jahren, wo ein Wandfeld dicht mit beleuchteten Nägeln übersät ist, die in Bewegung versetzt werden können. Schon das Baujahr der Immobilie deutet es an: Das Thema ist vergleichsweise alt und etabliert.
Lobby des Varso Tower mit großflächiger Mosaikwand
Prämierte Initiative
Durchaus ebenfalls alt, aber weniger etabliert scheint die temporäre Kunst am und im Bau. Erst in der jüngeren Vergangenheit hat sich ein breiteres Bewusstsein für künstlerisch-kulturelle Zwischennutzungen in der Stadt- und Immobilienentwicklung, bei Eigentümern und Vermietern herausgebildet. Mittlerweile gibt es Plattformen, die Kunst und Raum für das vorübergehende Miteinander zusammenbringen. In Berlin ist der Verein Transiträume ein Beispiel: Er zeigt Flächen auf für Ausstellungen, Theaterprojekte oder auch Tanzperformances. Der Verein wurde vom Immobilien Manager, einem Fachmagazin der Immobilienwirtschaft, für seine Arbeit mit dem IMAward geehrt. Wir haben den „Oscar der Immobilienwirtschaft“ übrigens auch schon gewonnen: Mit unserem DSTRCT.Berlin.
Fotokünstler ohne und mit Verfremdung
Wir waren gerade kürzlich beim Thema kultureller Zwischennutzung aktiv: Ende Juni präsentierten die beiden Künstler Fabian Herfurth und Jose Jimenez ihre neuesten Arbeiten. Fabian Herfurth ist Fotokünstler mit der Absicht, seine Bilder nicht nachträglich zu verändern: Die Essenz jedes Elements soll in seiner wahrhaftigsten Form erhalten bleiben. Jose Jimenez wiederum geht quasi den umgekehrten Weg und setzt auf extreme Veränderung, auf Photoshop und Procreate, er setzt auf die Freiheit, Fotos und Gemälde zu verschmelzen, die Grenzen zwischen Realität und Träumen zu verwischen und die Weite der Fantasie zu erkunden.