Blog #5 von 7: Worüber sich Büromieter vor Vertragsabschluss unbedingt klar sein müssen
Wer als Unternehmer derzeit in Berlin nach neuen Büros sucht, hat gegenüber potenziellen Vermietern eine gute Verhandlungsposition: Das Angebot an Büroflächen – und zwar auch an Top-Büroflächen! – ist derzeit größer als die Nachfrage durch Mieter. Allerdings sollten Büromieter dabei verschiedene Fallstricke und Missverständnisse bedenken – wir zeigen in dieser Blogserie sieben davon auf.
Nummer 5: Es scheint noch mehr als genug Zeit für gute Verhandlungen zu geben, allerdings wendet sich ab diesem Jahr das Blatt wieder.
Viele Unternehmen lassen sich aktuell deutlich mehr Zeit in der Prüfung von Büroflächenangeboten als früher: Kleine Firmen mit ungefähr 400 bis 700 Quadratmetern Fläche brauchen derzeit sechs Monate für die Entscheidung und den Umzug. Konzerne, die womöglich mehrere Standorte konsolidieren, brauchen ein bis zwei Jahre – auch für die Kommunikation mit den Mitarbeitern und das Change Management. Aufgrund des Mietermarkts scheint auch wenig dafür zu sprechen, das Tempo zu erhöhen – allerdings ist das Zeitfenster, in dem Bürosuchende die besagte gute Verhandlungsposition haben, nicht unendlich lang. Es werden zunehmend weniger neue Top-Flächen auf den Berliner Büromarkt kommen, weil die Neubautätigkeit seit geraumer Zeit erheblich abnimmt. Das Blatt wendet sich wieder zugunsten der Vermieter.
Unternehmen, die vom aktuellen Marktzyklus profitieren wollen, werden sich demnach voraussichtlich innerhalb dieses Jahres ihre favorisierte Immobilie sichern.
Dafür spricht auch, dass das „Zurückfordern der Realität“ laut Forschungsinstitut Trendone einer der sechs wichtigsten wirtschaftlich-gesellschaftlichen Strömungen dieses Jahres sein werden: Arbeitnehmer wünschen sich noch mehr den natürlichen Austausch und reale statt virtuelle Verbindungen. Es geht grundsätzlich (im Privatleben und im Berufsleben) um ein Offline-Reconnecting als Ergänzung zum Online-Leben, wobei vor allem spannende und ungewöhnliche Orte den Raum für reale soziale Interaktion bieten. Das bedeutet unserer Meinung nach nicht, dass eine komplette Rückkehr ins Büro ansteht: Die hybride Arbeit ist gekommen, um zu bleiben. Beim Zurückfordern der Realität steht vielmehr die Qualität im Fokus: Die reale Bürowelt darf als elementarer Bestandteil des Arbeitslebens einfach mehr Glanz in den Augen der Menschen aufblitzen lassen, als dies in durchschnittlichen Büros heute der Fall ist. Das Büro als besonderer Ort muss die Freude der Menschen unterstützen, genau dort zusammenkommen zu dürfen.