Befragung: Die neue Realität ist nicht gut (genug)

Es ist die neue Realität: Das Arbeiten im Homeoffice (oder an anderen Orten außerhalb des Unternehmens) wird mit der traditionellen Präsenz im Büro verbunden. Allerdings konnten solche hybriden Modelle bislang die Erwartungen in vielen Unternehmen nicht erfüllen. Befragungen von HB Reavis mit 320 Teilnehmern aus unterschiedlichen Branchen zeigen, dass trotz höherer Flexibilität die Produktivität zum Problem wird. Sechs von zehn Arbeitnehmern tendieren zu einem Jobwechsel, da sie sich seit Beginn der Pandemie weniger produktiv und dadurch unwohl fühlen.

Außerdem wichtig: das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kollegen. Wenn es hieran mangelt, drückt dies auch außerhalb des Arbeitsalltags die Stimmung. So gab jeder dritte befragte Arbeitnehmer an, dass sein oder ihr psychisches Wohlbefinden generell unter dem mobilem Arbeiten und der räumlichen Trennung von ihren Teams gelitten habe. Und dies ausdrücklich sowohl in beruflicher Hinsicht als auch generell: Man nimmt die Unzufriedenheit mit in den Feierabend.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass insgesamt etwa die Hälfte (48 Prozent) aller Beschäftigten wieder ins Büro zurückkehren und genauso wie vor der Pandemie arbeiten möchte. Dagegen wünschen sich nur 19 Prozent, möglichst viel mobil zu arbeiten. Wir befinden uns also in einer Situation, in der zweieinhalbmal so viele Arbeitnehmende lieber im Büro als außerhalb arbeiten wollen. Wenn nun hybride Modelle im Unternehmen neu eingeführt oder bestehende Modelle angepasst werden, könnte ein Schwerpunkt auf der Büroanwesenheit eine entsprechende Strategie für zufriedenere Kollegen sein.

Eine pauschale Lösung aber ist dies nicht. Es gilt vielmehr, als Arbeitgeber ein offenes Ohr zu haben: Wer will tatsächlich immer ins Büro kommen? Wer will lieber überwiegend im Homeoffice arbeiten? Was sind die jeweiligen Motive der Menschen hinter ihren Wünschen? Wo kann man helfen? Aus dieser Erkenntnis lassen sich Ansätze ableiten, das Wohlbefinden im Büro zu optimieren – und je nach Fall auch das Wohlbefinden zu Hause.