Central Tower Berlin: Fachjury empfiehlt zwei Entwürfe für ein neues Hochhaus an der Jannowitzbrücke zur weiteren Bearbeitung
Das städtebauliche Werkstattverfahren für den neuen „Central Tower Berlin“ ist abgeschlossen. Eine Fachjury, die sich aus unabhängigen Experten sowie Vertretern der Stadt und des Grundstückseigentümers zusammensetzt, empfiehlt die Weiterarbeit an zwei zweitplatzierten Entwürfen, hervorgebracht von den Architekturbüros Dorte Mandrup aus Kopenhagen und Thomas Müller Ivan Reimann Architekten aus Berlin.
HB Reavis hat das Grundstück zusammen mit einem bestehenden Bebauungsplan erworben, der eine Hotelnutzung vorsah, die nie zur Ausführung kam. „Der aus dem Jahr 2012 stammende Plan ist veraltet, geht nicht auf die Ideen des Hochhausleitbildes Berlin ein, sieht keine anderen Nutzungen vor und entspricht nicht dem modernen Nachhaltigkeitsansatz“, erklärt Oliver Fuchs, Head of Development bei HB Reavis Germany und ergänzt: „Gemeinsam mit dem Bezirk Berlin-Mitte und dem Berliner Senat haben wir begonnen, das bestehende Konzept zu überarbeiten, um es an moderne städtebauliche Anforderungen – wie Mobilität, Nutzungsmischung und Nachhaltigkeit – anzupassen.“ HB Reavis plant, ein Bürohochhaus anhand der Ideen des Hochhausleitbildes Berlin zu entwickeln. Ziel ist es, einen Ort zu entwickeln, der den hohen Anforderungen an moderne und flexible Arbeitsflächen gerecht wird und den Nachhaltigkeitskriterien des Jahres 2030 entspricht. Das Projekt sieht gemischt genutzte Flächen vor. Darüber hinaus ist die Attraktivität des Gebäudes für die Nachbarschaft ein wichtiges Anliegen bei der Projektentwicklung.
Das Grundstück zum neuen Hochhaus befindet sich an der Ecke Alexanderstraße und Stralauer Straße direkt an den Gleisen der S-Bahn in Berlin-Mitte. HB Reavis hat das Grundstück im September 2022 von den früheren Eigentümern UBM Development und der CESA Group im Rahmen einer Ausschreibung erworben.
Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat von Berlin-Mitte betont die Wichtigkeit des Hochhausleitbildes: „Die Jury hat zwei vielversprechende Entwürfe ausgewählt, die dazu geeignet sind, die im Hochhausleitbild gewünschte und festgelegte Nutzungsmischung zu verwirklichen!“
Um den bestehenden Bebauungsplan zu überarbeiten und das Projekt in eine zukunftsfähige Nutzung zu überführen hat HB Reavis gemeinsam mit dem Bezirk Berlin-Mitte und dem Berliner Senat ein städtebauliches Werkstattverfahren durchgeführt. In einer ersten Phase wurde das vorhandene Standortpotenzial untersucht. Zwölf internationale Architekturbüros reichten erste Vorschläge ein. Fünf Konzepte wurden von einer Jury, die sich aus unabhängigen Experten sowie Vertretern der Stadt und des Grundstückseigentümers zusammensetzt, für die zweite Phase ausgewählt. In der zweiten Phase wurden die vorliegenden Konzepte verfeinert und in zwei Veranstaltungen interessierten Anwohnern und Bürgern vorgestellt, die ihre Gedanken zu den Konzepten vorbringen konnten. „Für die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit den Architekturbüros, dem Bezirk Berlin-Mitte, dem Senat Berlin sowie den Teilnehmern der Bürgerbeteiligungsveranstaltungen möchten ich mich herzlich bedanken“, ergänzt Fuchs.
Jurypräsident Prof. Jörg Springer: „Dass hier trotz der durchweg sehr hohen Qualität der eingereichten Beiträge noch kein abschließendes Ergebnis präsentiert werden kann, zeigt die Schwierigkeit der Aufgabe. Es belegt zugleich die Ernsthaftigkeit, mit der die Bauherrschaft hier auf der Grundlage des Hochhausleitbilds einen neuen Typ eines auch öffentlich genutzten Hochhauses entwickelt.“
Das Ergebnis des städtebaulichen Werkstattverfahrens soll als Grundlage für den neuen Bebauungsplan und die spätere Gestaltung des neuen Hochhauses dienen.
Sentatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass es der Jury gelungen ist für den anspruchsvollen Standort in Berlins historischer Mitte zwei Entwurfsbeiträge zu küren, die sowohl eine hohe gestalterische Qualität, angemessene Materialität als auch programmatische Vielfalt im Sinne des Hochhausleitbilds aufweisen. Die Jury lobte insbesondere die ausgewogenen Gebäudegliederungen mit den einladenden Eingangsbereichen und attraktiven Kronen. Beiden Entwürfen gelingt es dadurch, dem Standort eine Adresse, ein Gesicht zu geben und sich gut in den städtebaulichen Kontext einzufügen. Durch die öffentlichen Nutzungen in den Sockelgeschossen und teilweise auf den Dachflächen gewinnt das Quartier an der Jannowitzbrücke und die angrenzenden Nachbarschaften an Lebendigkeit und Attraktivität.“