Für unser Klima: Große Bäume braucht die Stadt
Fast 3.200 Bäume wurden allein in den Straßen Berlins im vergangenen Jahr gepflanzt. Hinzu kommen zahlreiche Bäume in Parks und auf Privatgrundstücken. So gut das klingt: Junge Bäume, die heute gepflanzt werden, tragen erst in späteren Jahren zu einem besseren Stadtklima bei. Sie müssen buchstäblich erst in ihre Aufgabe hineinwachsen. Für unser DSTRCT.Berlin im Prenzlauer Berg war daher klar: Wir pflanzen statt kleinen Jungbäumen doch lieber gleich welche, die schon groß sind. Wenn der nächste Sommer kommt, spenden sie sofort kühlen Schatten.
Und wie aufregend die Pflanzung war: Wir brauchten einen Spezialkran, der enorme Lasten tragen kann — rund 8 Tonnen wiegt jeder unserer Bäume! Außerdem musste der Kran eine enorme Hubhöhe erreichen: Die Bäume waren für die Innenhöfe vorgesehen und mussten entsprechend senkrecht von außen hineinmanövriert werden. Da atmet man schon durch, wenn dieses Gewicht plötzlich über dem Gebäude schwebt, in das wir alle so viel Herzblut gesteckt haben.
Dazu kam dann auch noch, dass am Pflanztag leider mit Böen zu rechnen war. In unserem Video sieht man durchaus auch schon, wie der Wind an den Ästen und Blättern zerrt, bis wir endlich im geschützten Innenhof ankommen. Wir haben das Wetter und die laufende Vorhersage natürlich permanent beobachtet und sicherheitshalber den letzten Baum nicht mehr eingesetzt, sondern für diesen einen neuen Termin geplant.
Wir haben uns übrigens für Hainbuchen entschieden. Gründe: Sie sind hier heimisch und gelten als robust. Schön sind sie natürlich auch. Außerdem sind Laubbäume generell bessere CO2-Speicher als Nadelbäume. Wenn wir zum Vergleich die Buche heranziehen, die allerdings ausdrücklich eine andere Baumart ist, dann zeigt sich: Bei einem einzeln stehenden Baum mit 20 Metern Höhe und einem Stammdurchmesser von 20 Zentimetern (gemessen in Brusthöhe eines Menschen) werden bis zu 800 Kilogramm CO2 aus der Atmosphäre gezogen. Das ist doppelt so viel wie beispielsweise bei einer Fichte mit gleichen Ausmaßen.
Und bei 20 Metern ist ja noch nicht Schluss. Wird die Buche noch einmal fünf Meter größer und gewinnt dabei weiter an Stammumfang, kommt sie auf bis zu 6.000 Kilogramm CO2. Ein derartiger Baum trägt dann so viel zum Klimaschutz bei wie ein Zweipersonenhaushalt durch acht Jahre konsequente Ökostromnutzung statt konventioneller Energie.