Blog #1 von 7: Worüber sich Büromieter vor Vertragsabschluss unbedingt klar sein müssen
Wer als Unternehmer derzeit in Berlin nach neuen Büros sucht, hat gegenüber potenziellen Vermietern eine gute Verhandlungsposition: Das Angebot an Büroflächen – und zwar auch an Top-Büroflächen! – ist derzeit größer als die Nachfrage durch Mieter. Allerdings sollten Büromieter dabei verschiedene Fallstricke und Missverständnisse bedenken – wir zeigen in dieser Blogserie sieben davon auf.
Nummer 1: Unternehmen können durch die neue Normalität mit Home-Office und Co. viel Fläche sparen – aber weniger als oft gedacht.
Zwar bleiben viele Menschen im Schnitt an zwei Tagen pro Woche im Home-Office: Büroarbeitsplätze können also doppelt belegt und die Flächenbedarfe im neuen Büro um fast die Hälfte gesenkt werden. Ja. 50 Prozent. Das gilt sogar auch für viele Unternehmen, die bereits verdichtete Grundrisse aufweisen. Die Einsparung bezieht sich aber ausdrücklich nur auf die reinen Arbeitsbereiche.
Umgekehrt muss es aber für eine andere Flächenkategorie innerhalb der Bürolandschaft heute Expansion statt Verdichtung heißen: Gemeint sind Social- und Community-Areas mit Fitness-Bar, Yogaecke, Bibliothek, Snoozelroom, Barbecue-Terrasse, offener Küche, Playstation-Room oder Event-Fläche. Sogar Gebetsräume mit Waschmöglichkeiten sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, wenn man Mitarbeiter aus anderen Kulturkreisen anziehen will. Social- und Community-Areas müssen insgesamt unbedingt mehr Raum einnehmen als früher. In Verbindung mit den verdichteten Arbeitsbereichen verbleibt in den meisten Fällen dann eine Einsparung, die eher „nur noch“ bei 20 bis 30 Prozent liegt.
Dabei gilt: Wie groß welcher Bereich konkret sein muss und welche Qualitäten für die Menschen im Büro gefragt sind, sollte frühzeitig und unter Einbeziehung von professionellen Workplace-Consultants geklärt werden. Diese analysieren die jeweilige Unternehmenskultur und die Herausforderungen, Wünsche und Bedenken der Menschen und planen die Flächen als zukunftsfähige Antwort. Erfolgt diese Analyse nicht oder fließt zu spät in die Planung ein, kommt es immer wieder zu Fällen, wo falsch konzipierte Flächen nach Mietvertragsunterschrift nochmals komplett umgeplant werden müssen – und dadurch der Einzugstermin gerissen oder die Fläche im Mietvertrag nicht ausreichend bemessen ist.