Von Büros zu Arbeitsräumen
Die Weiterentwicklung von Arbeitsräumen hängt eng mit der Entwicklung und dem Fortschritt der Organisation von Arbeitsprozessen sowie der Gesellschaft selbst zusammen. Arbeitsräume, in denen wir heute üblicherweise 8 bis 12 Stunden verbringen, haben auf uns einen großen Einfluss. Sie bestimmen nicht nur die Qualität der Arbeit, sondern vor allem auch unsere Zufriedenheit.
Büros sahen allerdings nicht immer so aus, wie wir sie heute kennen.
Von den ersten Tischen bis zur Arbeit im Stehen
Schauen wir uns die Geschichte an. Als im Mittelalter die ersten „Büros“ in den Klöstern entstanden, die damals Zentren dessen waren, was wir heute als Know-how oder Wissen bezeichnen würden, hatten die Mönche keine andere Möglichkeit, als stehend zu arbeiten. Sie arbeiteten in völliger Isolation und mit voller Konzentration ohne die Möglichkeit sich entspannen zu können. Heutzutage ist es üblich, dass wir bei sitzender Arbeit am Computer zur Abwechslung gerne an einem höhenverstellbaren Tisch stehen.
Erst die Veränderungen in der Organisation des Arbeitsumfelds brachten die Renaissance und die damit einhergehende Entwicklung von Handel und Wissenschaft. Der Aufstieg von Bankern, Buchhaltern, Ingenieuren und Künstlern erzeugte zugleich einen Bedarf an ersten Arbeitstischen, wie wir sie heute kennen. In der Zeit der Aufklärung und in den Zeiten zentralisierter Staaten wuchs der Umfang der administrativen Arbeiten. Es war effektiver, Behörden, Gerichte, Archive oder die staatliche Verwaltung in ein Gebäude zu verlegen.
Die Strenge des tayloristischen Büros
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts brachte neben Telegraf, Telefon und Eisenbahn auch die neue, sogenannte tayloristische Art und Weise der Bürogestaltung mit sich. Hier dominierte eine starke Form der Bürokratie. Sie ähnelte dem modernen Open Space (Großraumbüro), allerdings mit dem Unterschied, dass der Manager von einem erhöhten Platz aus hunderte Mitarbeiter beaufsichtigte und kontrollierte.
Tayloristische Büros nahmen auf menschliche oder soziale Elemente überhaupt keine Rücksicht. Sie waren ausschließlich darauf ausgerichtet, dass die Unternehmer von den Mitarbeitern durch eine ständige Kontrolle maximale Produktivität erzielten (nur scheinbar, wie wir heute wissen).
Büroarchitektur unter der Leitung von Frank Lloyd Wright
Das legendäre Architekturgenie Frank Lloyd Wright, das beispielsweise das ikonische Guggenheim-Museum in New York oder das weltberühmte Fallingwater Haus entwarf, ging in die Geschichte der Büroarchitektur ein. Sein Ziel war es, nicht nur die Gesellschaft, sondern auch das Arbeitsumfeld mithilfe der Architektur zu reformieren.
Frank Lloyd Wright erwies sich als Visionär, und bei vielen Dingen war er mit seinem Zugang zur Architektur des Arbeitsraums seiner Zeit voraus.
Wrights Vorstellung eines angenehmen und inspirierenden Arbeitsumfelds, welches naturgemäß die Arbeitsproduktivität steigern würde, wurde im berühmten Gebäude des Johnson Wax Headquarters in Racine in Wisconsin aus dem Jahr 1936 verwirklicht. Seine Wahrnehmung der Büroarchitektur erwies sich als visionär, und bei vielen Dingen war er seiner Zeit voraus. Erst ein gutes halbes Jahrhundert später ist es in größerem Umfang gelungen, an sein Konzept offener Büros mit genügend Raum, angemessener Helligkeit sowie Innenraumbegrünung anzuknüpfen.
Baťas „Einundzwanziger“ und die ersten Wolkenkratzer
Die Architektur und das Design der Büros haben sich in unserer Region erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegend verändert. Es begann mit der Errichtung der ersten Wolkenkratzer. 1939 wurde das für lange Zeit höchste Gebäude in der ehemaligen Tschechoslowakei und das zweithöchste in Europa, der sogenannte Wolkenkratzer von Zlín oder Baťas Wolkenkratzer, baulich abgenommen. Im Volksmund wurde das Gebäude aufgrund dessen Hausnummer auch „Einundzwanziger“ genannt.
Der tschechoslowakische Architekt Vladimír Karfík entwarf das Gebäude für Jan Antonín Baťa. Das Gebäude sollte als repräsentativer Sitz des Unternehmens Baťa dienen. Spezifisch an ihm war, dass das Büro des Direktors im Aufzug (!) untergebracht war und sich somit ständig von einer Etage zur nächsten bewegen konnte. Dadurch war es möglich, die Mitarbeiter nach dem Verlassen des Aufzugs direkt zu kontrollieren.
1939 wurde in Zlín das lange Zeit höchste Gebäude in der ehemaligen Tschechoslowakei, das zweithöchste in Europa und das dritthöchste der Welt, der sogenannte Baťa-Wolkenkratzer, baulich abgenommen.
Bürolandschaft und Innenraumbegrünung
In den 60er Jahren begannen Architekten und Designer wieder damit, über die Gestaltung von Büros nachzudenken und das klassische Bürokonzept neu zu definieren. Mit neuen Erkenntnissen aus anderen Fachbereichen gingen sie dazu über, den grundlegenden Einfluss des Umfelds auf die Produktivität der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Das neue deutsche Modell Bürolandschaft (oder auch „Großraumbüro“) nutzte die organische Gruppierung von Tischen, die durch Pflanzen abgeteilt wurden.
Diese neuen Gestaltungsmodelle für Büroräumen wurden so entworfen, um Konversationen anzuregen und ein höheres Maß an Interaktion und Engagement der Mitarbeiter zu fördern. Die 70er Jahre wiederum brachten ein gesteigertes Interesse an der Ergonomie von Stühlen und Sitzmöbeln als solches.
Ein anderes Modell, die sogenannten Aktionsbüros, hat sich im Laufe der Zeit so weit entwickelt, dass die Mitarbeiter jeweils ihre eigene, große, dreiseitige, vertikale Abteilung hatten. Diese bestimmte ihren individuellen Raum und konnte an ihre Bedürfnisse angepasst werden.
In den 80er Jahren hatten die Unternehmen allerdings damit begonnen, möglichst viele Menschen in einen offenen Raum unterzubringen, der in „Kojen“ (im Englischen cubicle) abgeteilt wurde, und es entstanden sogenannte Cubicle-„Farmen“. Erst mit dem Beginn der Ära der tragbaren Computer veränderten sich diese streng hierarchischen Räume grundlegend.
Ökologische Büros und Arbeiten von zu Hause
Die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der drahtlosen Technologien ermöglichte es den Menschen, uneingeschränkt zu arbeiten. Eine gesunde Psychohygiene und Balance zwischen Arbeitsleben und Privatleben sind heutzutage jedoch zu einem Stützpfeiler eines modernen Arbeitsumfelds geworden.
Die neue Welle des Bürodesigns muss deshalb die Bedürfnisse der Mitarbeiter reflektieren und Raum für Mehrgenerationenteams, verschiedene Stile und Arbeitszeiten schaffen. Noch vor Kurzem legte man auf die Qualität des Arbeitsumfelds nicht viel Wert. Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen, dass das Umfeld, in dem die Menschen arbeiten, einen erheblichen Einfluss auf ihre Konzentration, Produktivität und allgemeine Zufriedenheit ausübt.
Einfluss auf die Leistung haben beispielsweise die Beleuchtung, die mit einer Kopplung an die sogenannten cirkadianen Rhythmen läuft, eine optimale Luftqualität, eine angenehme Temperatur sowie frisches Wasser, die Qualität und Regelmäßigkeit der Ernährung, die Menge an Begrünung oder Faktoren wie Kunst und allgemeine Ästhetik der Arbeitsräume.
Für das moderne Open Space (Großraumbüro), in dem an einem Ort mehrere Menschen untergebracht sind, ist eine Zoneneinteilung oder das sogenannte activity-based working typisch. Der offene Raum wird natürlich durch Designelemente ergänzt, die eine Lärmausbreitung verhindern sollen. Gleichzeitig bietet er den Teams Räume für die aktive Arbeit sowie Räume für Schulungen oder vertrauliche (Video)Telefonate. Er bietet außerdem einen Bereich, der primär zur Entspannung gedacht ist, oftmals in Form eines kleinen Fitnessbereichs, beispielsweise für Dehnungsübungen.
Eine gesunde Psychohygiene und Balance zwischen Arbeitsleben und Privatleben sind heutzutage zu einem Stützpfeiler eines modernen Arbeitsumfelds geworden.
Symbiose der Menschen mit dem unmittelbaren Umfeld
Neben großflächigen Bildschirmen, digitalen Anzeigetafeln, Tischfußball oder Spielkonsolen wollen heute viele – und zwar nicht nur junge Menschen, in einem Umfeld arbeiten, welches konstruktiv und positiv auf Umweltprobleme, soziale und lokale oder sogar nachbarschaftliche Probleme reagiert.
Das Hauptaugenmerk moderner Anbieter von Büroräumen liegt daher darauf, in ihren Räumen ein nachhaltiges Design zu bieten sowie den Energieverbrauch zu senken. Es sollte im Allgemeinen und vor allem auch ein dauerhaft nachhaltiges und ökologisches Verhalten gezeigt werden.
Am meisten hat sich wohl der Zweck, den Büros erfüllen sollen, verändert. Es ist nicht mehr der Ort, an den Sie kommen, um Ihre acht Stunden hinter einem Tisch abzusitzen. Es ist vielmehr ein Ort, an dem Ideen geboren werden, an dem die Menschen effektiv Zeit verbringen und sich dabei wohl fühlen wollen. So entsteht ein Ort, an dem ein Wert geschaffen wird, der die mit dem Arbeitsplatz verbundenen Kosten übersteigt. Arbeitsräume werden so zu einem Schlüsselinstrument in einer Zeit, in der die Erhöhung dieses Werts mehr als erwünscht ist. Effektivität, Flexibilität und die Zufriedenheit der Nutzer sowie eine nachfolgende hohe Produktivität sind nunmehr das Mantra gegenwärtiger und moderner Arbeitsräume.
Dalibor Surový, Senior Leasing Manager, HB Reavis Slowakei
Eine weitere Dimension dieses Zugangs ist auch die technologische Ausstattung, die uns das einfache und bequeme Bewegen in den Firmenräumen oder im gesamten Gebäude ermöglicht. Damit hängen nicht nur Spitzenidentifikationstechnologien zusammen, sondern auch die intuitive Einstellung individueller Licht- oder Temperaturpräferenzen der Mitarbeiter – auch in geteilten Räumen. Der Schlüssel ist die Datenanalyse. Der Arbeitsraum wird als ein Ort wahrgenommen, an dem sich die Menschen in erster Linie gut und zufrieden fühlen. Bei HB Reavis bestimmen wir die Trends, was uns in den über 25 Jahren unseres Bestehens auch gelungen ist.
Es ist heute bereits klar, dass sich die Art und Weise der Arbeit ständig verändert. Ebenso wie sich die Wahrnehmung von Büroräumen und damit auch die Arbeitsbedürfnisse verändert haben. Eine neue Generation ist herangetreten, die nun neue, grundlegende Ideen, Innovationen, soziale Interaktionen und Fortschritt mit sich bringt.
Isolierte Projekte gehören für uns der Vergangenheit an. Wir passen unsere Strategien den Veränderungen in der Art und Weise der eigentlichen Arbeit sowie der Raumnutzung an. Das Stadtviertel Nové Nivy in Bratislava ist ein gutes Beispiel dafür, wie man einen Raum so anpassen kann, dass ein einzigartiges, geschäftliches Ökosystem entsteht. Die gesamte Zone wurde so konzipiert und umgesetzt, um die Produktivität, aber auch das Persönlichkeitswachstum der Menschen sowie die Expansion von Firmen zu fördern.
René Popík, CEO, HB Reavis Slowakei
Unser Ziel bei HB Reavis besteht deshalb darin, diese Tatsachen zu berücksichtigen und Business, Kultur sowie die Art und Weise der Arbeit neu zu definieren. Und zwar durch einzigartige Lösungen für Arbeitsräume, die ein echtes Potential haben, Menschen eine neue Qualität zu bieten.
Der lange Weg zu echten Arbeitsräumen
Alles begann im Mittelalter mit den Mönchen in den Klöstern. Mit der Industrialisierung entstanden die strengen tayloristischen Büros. Mit der Automatisierung kamen offene Räume mit Kojen. Erst mit dem Aufkommen der Computertechnologien begannen sich die Büros allmählich zu verändern. Heute sind Büros im traditionellen Sinn bereits überholt. Sie verändern sich in einen Arbeitsraum, der nicht nur einen Stuhl, Tisch und Computer beinhaltet, sondern eher eine Dienstleistung für seine Nutzer ist.
Es verändert sich nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten. Ebenso verändern sich auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter, die anfangen, die Grenzen des Büros als physischen Raum zu überschreiten. Bei HB Reavis lassen wir ein Vierteljahrhundert an Erfahrungen im Stadtumbau in einen neuen Zugang zu Arbeitsräumen einfließen. Diese sind nicht mehr nur ein Ort zur Durchführung von Arbeiten, sondern vor allem ein Ökosystem, das auf die Bedürfnisse seiner Nutzer reagiert.
Immer mehr Firmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur mit einem schönen Büro, sondern auch mit dem Konzept eines attraktiven, effektiven und profitablen Arbeitsökosystems aufzuwarten. Das soll die Produktivität fördern und positiv auf die Gesundheit und das mentale Wohlbefinden seiner Nutzer einwirken. Ziel ist es, Kreativität, Ideen, Leistung und effektive Interaktion zwischen den Menschen zu fördern und zugleich die besten Talente auf dem Markt anzulocken und zu halten.
Wir stehen vor der Herausforderung, Arbeitsräume wieder einmal neu zu definieren.
Der Zugang von HB Reavis ist sehr analytisch, geradezu wissenschaftlich. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht nicht der eigentliche Raum, sondern die Menschen, die Mitarbeiter und ihre bequeme, gesunde und effektive Interaktion mit dem Arbeitsraum. Es ist erwiesen, dass die Zufriedenheit der Menschen statistisch der größte Produktivitätsgenerator ist. Wenn sich die Menschen gut fühlen, wachsen die Firmen leichter.
Bei HB Reavis haben wir die Antwort auf diese Herausforderung, und zwar in Form der Strategie Workspace as a Service (Video). Die Büros werden nicht aus dem traditionellen Blickwinkel betrachtet, sondern als Arbeitsraum mit Dienstleistungen. Hier werden die Produktivität gesteigert, sich auf die Bedürfnisse der dort arbeitenden Menschen konzentriert und so das Geschäftswachstum erleichtert.
Bei HB Reavis sind wir also nicht mehr einfach nur Immobilienentwickler. Wir sind Anbieter von Arbeitsräumen, deren Ziel es ist, einen Arbeitsraum als Dienstleistung mit allem, was dazu gehört, zu vermitteln. So entsteht ein symbiotisches Umfeld, das auf die Bedürfnisse seiner Nutzer reagiert, und so entstehen einzigartige geschäftliche Ökosysteme.